„Advanced-Seminar Tiefbauunfall“

Praxis-Seminar zeigt lebenswichtige Maßnahmen zur Gefahrenabwehr

Der Tiefbau zählt zu den gefährlichsten Bereichen der Bauwirtschaft. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen durch unzureichende Abstützung von Gräben oder mangelnden Sicherheitsvorkehrungen.

Um die Retter hierfür vorzubereiten, fand am vergangenen Wochenende ein intensives Praxis-Seminar zum Thema „Sicherheit bei Tiefbauunfällen“ statt. Geleitet wurde das sogenannte „Advanced-Seminar“ von Heavy Rescue Germany, einer Organisation, die sich auf die realitätsnahe Aus- und Weiterbildung von Einsatzkräften spezialisiert hat.

Zentraler Bestandteil des Seminars war ein realitätsnahes Übungsszenario: ein Grabenunfall mit eingeklemmter Person – eine Gefahrensituation, die im Baualltag leider keine Seltenheit ist.

Unter Anleitung eines erfahrenden Ausbildungsleiters von Heavy Rescue Germany wurden die Teilnehmer geschult, wie im Ernstfall schnell, sicher und effektiv gehandelt werden muss. Neben der technischen Rettung stand vor allem die richtige Abstützung und Absicherung von Arbeitsgräben im Fokus.

Ein sogenannter „Safety Officer“ sensibilisierte während der Übungen aus der 2. Reihe für Risiken an der Einsatzstelle und rettet im Ernstfall Leben.

Mit den richtigen Vorkehrungen sind Unfälle und schwere Verletzungen vermeidbar. Deshalb war es unser Ziel, die beteiligten Einsatzkräfte – in praxisnahen Situationen zu schulen und für die realen Gefahren zu sensibilisieren.

Das Advanced-Seminar richtete sich gezielt an Einsatzkräfte mit bereits gesammelter Einsatzerfahrung. Durch anspruchsvolle Übungen unter Zeitdruck konnten die Teilnehmer nicht nur ihre praktischen Fähigkeiten vertiefen, sondern auch neue Methoden zur Eigensicherung und Teamkoordination erlernen.

Besonders hervorgehoben wurde dabei der Austausch von Erfahrungswerten unter den Teilnehmenden – denn jede Rettungssituation ist einzigartig.

Alle Anwesenden zeigten sich mit dem Verlauf des Seminars sehr zufrieden. Es lies sich zeigen, wie wichtig solche Fortbildungen sind. Die Teilnehmer haben extrem wertvolle Erfahrungen gesammelt, die sie in ihrem Feuerwehr Alltag anwenden können.

Ein zentrales Ergebnis des Seminars:

Der Schutz der Einsatzkräfte beginnt nicht erst beim Einsatz – sondern bereits in der Planung, Vorbereitung und Schulung. Die richtige Abstützung rettet Leben – und kann den Unterschied zwischen einem glimpflich verlaufenden Zwischenfall und einer tödlichen Tragödie ausmachen.

Über Heavy Rescue Germany:

Heavy Rescue Germany ist ein führender Anbieter für die Aus- und Weiterbildung von Rettungskräften und technischen Einsatzteams. Mit praxisnahen Szenarien und internationalem Know-how vermittelt das Team Wissen auf höchstem Niveau – insbesondere in den Bereichen Technische Hilfeleistung, Tiefbauunfälle und Spezialrettung.

Weitere Informationen zu der Fachgruppe Tiefbauunfälle der Feuerwehr Rodenberg:

https://feuerwehr-rodenberg.de/ansprechpartner/fachgruppen/tiefbauunfaelle

DU. WIR. FÜR ALLE.

Zusammenarbeit im Ehrenamt – THW und Feuerwehr

Am 01. März 2024 fand ein gemeinsamer Übungsdienst mit der Bergungsgruppe des befreundeten THW OV Stadthagen statt. Seit unserem letzten gemeinsamen Übungsdienst gab es viel neues Gerät auf beiden Seiten und wir brachten uns auf den aktuellen Stand der Möglichkeiten.


Am Donnerstagabend waren dann erneut unsere Freunde vom THW OV Stadthagen bei uns zu Besuch. Thema war u.a. die Geländerettung, Großtierrettung und die Vorstellung des neuen ELW.

Erweiterte Möglichkeiten der technischen Hilfeleistung durch neues Paratech Abstützsystem

Neubeschaffung eines Abstützsystems für den Tiefbauunfall und das Heben von schweren Lasten.

Es war nötig geworden nach über 30 Jahren Teile der Beladung an den Stand der Technik anzupassen. Dazu gehörten unter anderem auch Komponenten für das Abstützen und Anheben, die nun durch ein System der Firma Paratech ersetzt wurden.

Das Paratech-System ist derzeit das modernste und innovativste System zum Heben und Abstützen von schweren Lasten von bis zu 36 Tonnen pro Stütze. Die einzelnen Stützen bestehen aus einem hochfesten Aluminium, welche teleskopierbar sind. Ein Dreckunempfindliches Grobgewinde in Verbindung mit einer Sicherungsmutter ermöglicht es die Stützen im Handumdrehen zu sichern. Verschiedene Kopf- und Bodenplatten sind für die verschiedensten Einsatzlagen in ausreichender Menge vorhanden.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist die Druckluftunterstützung der Rettungsstützen. Damit kann bei verschütteten Personen eine Erstsicherung zügig und ohne betreten der ungesicherten Grube erfolgen. Dazu werden sogenannte Tiefbautafeln in die Grube gelassen und mit den Stützen an den Außenwänden versteift. Die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten die einfache Handhabung und die Robustheit überzeugen auf ganzer Linie.

Nach der Ersteinweisung der Führungskräfte erfolgte in den folgenden Wochen die Unterweisung der weiteren Einsatzkräfte. Denn jedes neue System erfordert auch eine neue Ausbildung, um es im Ernstfall schnell und sicher anwenden zu können.

Neuste Technik für die schwere Technische Hilfeleistung 

Nach 20 Jahren stand die Ersatzbeschaffung unserer Hebekissen an. Aufgrund der hohen Belastungen und Materialermüdung werden sie nach dieser Zeit außer Dienst gestellt. Um hier den neusten Stand der Technik zu erreichen, besuchten die Kamerad*innen Fach-Messen, es gab Produktvorstellungen verschiedener Herrsteller und es folgten unzählige Stunden von Recherche und Vergleichen im Internet. Wir haben in einer Arbeitsgruppe die Einsätze der letzten 10 Jahre analysiert und die Anwendungsgebiete und Anforderungen an das neue System aufgestellt.

Unser Rüstwagen wird neben der Bundesautobahn 2, den Bundesstraßen und Schienenwegen auch überörtlich im ganzen Landkreis Schaumburg und darüber hinaus eingesetzt, die technischen Anforderungen sind daher hoch. Mit der neuen Technik sind wir in der Lage PKW, LKW und Züge sowie schwerste Betonelemente oder Eisenträger anzuheben um eingeschlossene Personen zu retten.

Die Hubkraft beträgt bis zu 54 Tonnen.

Im Folgenden möchten wir Ihnen und Euch Einsatzbeispiele zeigen in denen das neue Gerät zum Einsatz kommt und welche Vorteile es bringt.

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