GELÄNDERETTUNG auf der Interschutz 2022

Rettungswesen

Ein Meilenstein für die Geländerettung

DRK-Rettungsdienst und Feuerwehr Rodenberg im Deister gehen neue Wege. 13. Jan. 2022

Er ist nicht nur das „Hausgebirge“ der Hannoveraner, sondern ein weit über die Grenzen hinaus beliebtes Erholungsgebiet – der Deister. Und er ist ideal geeignet für Wanderer und auch für Radfahrer. Vor allem Mountainbiker aus ganz Europa kennen die Vorzüge.

Doch es gibt eine Kehrseite: In den vergangenen Jahren nahm mit dem Besucherstrom im Deister auch die Zahl von Not- und Unfällen zu. Immer häufiger mussten und müssen der zuständige DRK-Rettungsdienst Schaumburg und die Feuerwehr in Not geratene Menschen unter oft extrem schwierigen Bedingungen aus dem Gelände retten bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit.

Guter Mix

Jetzt ist in dem Gebiet an 365 Tagen im Jahr die Geländerettung einsatzbereit. Mit einem Mix aus unterschiedlichen Rettungsmitteln sind Feuerwehr und Rettungsdienst damit in der Lage, schnell bis in die letzte Ecke des teils unwegsamen Geländes zu kommen, um in Not geratenen Menschen helfen zu können. Zuständig sind im Norden des Deisters die Ortsfeuerwehr und die DRK Rettungswache Rodenberg.

Ob Pilzsammler oder Wanderer, Jogger oder Radfahrer – sie alle sind auf den Wegen im Deister unterwegs – oft auch abseits der gut begehbaren Pfade. Kommt es zu einem Unfall oder Notfall, ist der Einsatzort für die Rettungskräfte schwer oder nur unter schwierigen Bedingungen erreichbar. „Bislang mussten unsere Rettungswagen, bei Bedarf unterstützt von der Feuerwehr, die Verunglückten einfach irgendwie erreichen“, sagt der Geschäftsführer des DRK Schaumburg, Bernd Gerberding. „Das ging so nicht mehr weiter. Denn sowohl für die Patienten als auch für die Einsatzkräfte sind die Geländebedingungen im Extremfall ein großes Problem.“

Das sind nach den Erfahrungen der Rettungskräfte die größten Herausforderungen: Notrufabfrage und Definition des Einsatzortes in oft freiem Gelände, Qualität des Handyempfangs des Notrufteilnehmers, weitläufige Suche des Einsatzortes, Erstversorgung in freiem Gelände, Rettung des Patienten von extrem schwer zugänglichen Einsatzorten und Patiententransport unter Einsatz von viel Manpower über lange Wegstrecken in schwerem Gelände an den Rand des Deisters zum Rettungsdienst. In der Vergangenheit, so heißt es, habe es sogar Zeitfenster von mehr als fünf Stunden für Rettungseinsätze gegeben.

Projekt „Geländerettung“

Um künftig noch besser gerüstet zu sein, wurde vor mehr als zwei Jahren eine Kick-Off-Veranstaltung im Feuerwehrhaus Rodenberg organisiert. Dabei wurde beschlossen, das Projekt „Geländerettung“ zu realisieren. Damit wurde ein Projektteam ins Leben gerufen, das alle notwendigen Informationen und Erfahrungen zusammentrug. Das Ergebnis: Die Rettungskomponente besteht aus einem VW Amarok, der unter anderem als Zugfahrzeug für ein sogenanntes All-Terrain-Vehicle, kurz „ATV“, dient.

Ein ATV ist im Prinzip ein Quad, das als Nutzfahrzeug eingesetzt wird. Ferner kann der Amarok die zur Verfügung stehenden Mountainbikes auf einem Anhänger transportieren. Alle Fahrzeuge, auch die Mountainbikes, sind mit Notfallrucksack einschließlich Defibrillator (AED) ausgestattet. Damit kann das Rettungsdienstpersonal überall im Gelände eine schnelle medizinische Notfallversorgung durchführen. Zudem sind alle Fahrzeuge, auch die Mountainbikes, mit moderner Technik zur Navigation und Kommunikation ausgerüstet. Damit ist im Gelände sogar Telemedizin möglich.

Auf der INTERSCHUTZ 2022 werden die DRK-Retter und Feuerwehrkameraden aus Rodenberg einen Eindruck von ihrem Projekt „Geländerettung“ geben.

Quelle: https://www.interschutz.de/de/news/news-fachartikel/ein-meilenstein-fuer-die-gelaenderettung-14336

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